Marte Meo & Flexible, ergänzende und ambulante Angebote

Die Marte Meo Methode

„Das goldene Geschenk"

Bei diesem Ansatz steht/stehen nicht das Kind/die Kinder, sondern die Eltern und Familienangehörigen als Unterstützer*innen für ihr Kind/ihre Kinder im Fokus.

Sie werden in alltäglichen Situationen gefilmt, welche dann von der Therapeutin analysiert werden. Hierbei werden besondere Videosequenzen / Standbilder herausgefiltert, in denen persönliche Stärken und Ressourcen der Eltern und Familienangehörigen erkennbar sind. Sichtbare Erfolg  sind immer die Erfolge der Eltern und anderer Familienangehöriger.

Aus der Aktivierung der Selbstwirksamkeit resultiert ein intensiveres Hinschauen und eine Sensibilisierung der Eltern und der anderen Familienangehörigen. Dies kann wesentlich zur Stärkung ihrer Rolle beitragen. Im Mittelpunkt liegt dabei insbesondere die Handlungsebene,

die Gefühlsebene sowie die verbale Ebene in der Interaktion zwischen Eltern, Familienangehöriger und des Kindes/der Kinder.

In den Gesprächen (Reviews) werden einzelne Videosequenzen gemeinsam betrachtet, kommentiert und ausgewertet. Die Bilder der eigenen Situation sind für alle Beteiligten am eindrücklichsten und können nachhaltiger als andere Beratungssettings wirken.

Die Eltern und Familienangehörigen erhalten direkte und präzise Informationen, welche sich auf das Kind/der Kinder sowie die Situation beziehen. Durch die Unterstützung der Therapeutin sollen die Eltern und Familienangehörigen die Botschaft, die hinter dem Verhalten steht wahrnehmen.

Anhand spezieller Fragestellungen (Wann? Was? Wozu?) erfahren die Eltern und Familienangehörigen, wie sie das Kind/die Kinder unterstützen können. Dabei wird die Bedeutsamkeit ihres eigenen Handelns in Bezug auf die jeweiligen Entwicklungsschritte des Kindes/der Kinder verdeutlicht.

 

Die Marte Meo Methode richtet sich an

… Mütter, Väter und andere Familienangehörige,

  • die Unterstützung bei der Entwicklung und Stärkung der elterlichen Rolle benötigen,
  • bei denen die eigenen Ressourcen hervorgehoben und gestärkt werden sollen,
  • die befähigt werden sollen, eine altersgerechte am Kind, an Kindern orientierte Kommunikation anzuwenden („das Kind verstehen lernen“),
  • die Assistenz beim Umgang mit sich selbst und dem Kind, den Kindern benötigen,
  • deren Blick auf das Kind, die Kinder fokussiert und intensiviert werden soll,
  • die ein auffälliges Bindungsverhalten aufzeigen und bereit sind, neue Verhaltensmodelle zu entwickeln sowie zu verinnerlichen,
  • die in Bezug auf die Selbstwahrnehmung für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse sowie ihre empathische Fähigkeit positiv bestärkt werden sollen,
  • die aufgrund von noch nicht entwickelten Erziehungsmethoden,zur Entwicklung von eigenen Verhaltens- sowie Kommunikationsmodellen bestärkt werden sollen.

 

Die Marte Meo Methode beinhaltet …

Der Kontaktumfang orientiert sich an den individuellen

Bedarf der Eltern/Angehörige.

  • Erstkontakt – Kennenlernen der Eltern/Angehörigen, Vorstellung der Marte Meo Methode
  • Videoaufnahmen – Filmen von verschiedenen Alltagssituationen
  • Videoauswertung und Analyse – Sichtung des Materials, um vorhandene Ressourcen zu filtern, Erstellung von Checklisten, Erarbeitung Arbeitskonzepte, Vorbereitung Review, Herausarbeiten einzelner positiver Sequenzen
  • Review – bei 1. Review Erläuterung des Rahmen sowie des Vorgehens, gemeinsame Auswertung einzelnen Videosequenzen, Vereinbaren von neuen Entwicklungsaufgaben, Teil-Zielen und/oder Arbeitsaufträgen, Vereinbarung neuer Termine
  • Austausch mit Fachkräften – nach Bedarf Teilnahme an Fallbesprechungen, persönlicher Austausch mit Bezugsbetreuung

 

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Flexible, ergänzende und ambulante Angebote

Unsere Hilfen aus einer Hand erleichtern Familien die Stärkung sozialer Teilhabe und Bildung sowie die Mitwirkung an der Erziehung ihrer Kinder. Wir sehen es als große Chance und Aktivierungsmöglichkeit, einzelfallbezogen resilienz- und bildungsfördernd in die Familiensysteme hinein zu wirken. Durch die Verbindung stationärer Hilfen mit flexiblen ambulanten Leistungen können Rückkehroptionen für Kinder in deren Familien zielgenauer geprüft und eher verwirklicht werden. Die Vernetzung von Unterstützungsangeboten über einen Träger optimiert zudem den Blick auf Kinderschutz und sensibilisiert Eltern durch die bereits bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit stärker.

Ergänzende und zusätzliche Angebote sind...

  • Ambulante Anschlusshilfen wie Sozialpädagogische Familienhilfe und Erziehungsbeistandschaft (nach §§ 30, 31 und 35 SGB VIII)
  • Begleiteter Umgang § 18 SGB VIII
  • Integrationshilfen nach § 90 SGB IX (behinderungsbedingeter Mehrbedarf)
  • Individuelle Zusatzbetreuung nach § 35a SGB VIII
  • Begleitung der Reintegration in die Herkunftsfamilie (Rückführung)
  • Stationäre/ambulante Tandemhilfen im Co
  • Module aus dem Elterntraining/-coaching
  • Einzelfallbetreuung nach SGB IX in Kooperation mit Partnern

Um die Passgenauigkeit flexibler Angeboten zu verbessern, arbeiten Qualitätszirkel wie das Kinder- und Jugendwohntreffen sowie der Elternarbeitskreis an deren Weiterentwicklung.